Die Zukunft der Ernährung: Nachhaltigkeit und die 17 SDGs 

07.05.2025 | Bodenseeforum

Letzte Woche haben wir im Team über ein Thema gesprochen, das auf keinem Speiseplan fehlen sollte: nachhaltige Ernährung.

Nach einem Impulsvortrag zum Thema “Die Zukunft der Ernährung” haben wir uns angeschaut, wie unsere tägliche Ernährung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) zusammenhängt – und dabei festgestellt: Mehr, als man denkt. Eigentlich ist es mit jedem einzelnen Ziel verknüpfbar. Denn Ernährung ist mehr als nur Kalorien und Geschmack. Ernährung ist ein gesellschaftlicher Hebel – oder besser gesagt: ein ganzes Besteckset für globale Veränderung. 

Was hat Ernährung mit den SDGs zu tun?

Die 17 SDGs sind ein globaler Aufruf zum Handeln, um Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Und was hat das mit unserem Mittagessen zu tun? Eine ganze Menge! Ernährung spielt eine zentrale Rolle, da sie direkt und indirekt viele dieser Ziele beeinflusst. Hier ein kleiner Auszug aus unserer gemeinsamen Diskussion: 

  1. Keine Armut: Der Zugang zu bezahlbarer und gesunder Nahrung kann Armut wirksam reduzieren. Faire Preise und eine gerechte Verteilung sind dabei essenziell. Ernährung ist ein Grundrecht. 
  2. Kein Hunger: Nachhaltige Landwirtschaft und eine faire Verteilung der Lebensmittel sind entscheidend im Kampf gegen den Hunger. Kleinbauern müssen gestärkt, Foodwaste vermieden und die Tafeln besser unterstützt werden.  
  3. Gesundheit und Wohlergehen: Eine ausgewogene Ernährung fördert die Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden. Die Planetary Health Diet zeigt, wie das im Einklang mit Umweltzielen möglich ist.  
  4. Hochwertige Bildung: Ernährungsbildung schafft Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Essgewohnheiten. Sie sollte von klein auf vermittelt werden.  
  5. Geschlechtergleichheit: Frauen leisten einen zentralen Beitrag zur Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Gleichberechtigter Zugang und das Aufbrechen klassischer Rollenbilder sind entscheidend. Es braucht einen gleichberechtigten Zugang zu Nahrung und das Aufbrechen von klassischen Rollenbildern, bei denen zuerst die Männer etwas zu essen bekommen und dann die Frauen, wie das immer noch in manchen Ländern der Fall ist 
  6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: Nachhaltige Landwirtschaft schützt unsere Wasserressourcen. Die Privatisierung von Wasserquellen gefährdet den gerechten Zugang und ist abzulehnen.  
  7. Bezahlbare und saubere Energie: Energieeffiziente Prozesse in der Lebensmittelproduktion helfen, Energie zu sparen und den Umstieg auf saubere Energie zu fördern.
  8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Die Lebensmittelbranche bietet viele Arbeitsplätze. Fairer Handel und Investitionen in strukturschwache Regionen stärken menschenwürdiges Wachstum.
  9. Industrie, Innovation und Infrastruktur: Technologische Innovationen wie Fleischersatz, längere Haltbarkeit oder Vertical Gardening machen die Lebensmittelproduktion nachhaltiger.  
  10. Weniger Ungleichheiten: Gesunde und bezahlbare Ernährung für alle trägt zur Verringerung sozialer Ungleichheiten bei.
  11. Nachhaltige Städte und Gemeinden: Urbane Landwirtschaft und lokale Märkte fördern eine nachhaltige Ernährung und stärken regionale Versorgungsstrukturen. 
  12. Nachhaltige/r Konsum und Produktion: Weniger Lebensmittelverschwendung und der Einsatz nachhaltiger Produktionsmethoden sind notwendig. Auch Lebensmittel mit Schönheitsfehlern sollten verwendet werden.  
  13. Maßnahmen zum Klimaschutz: Ein Drittel der Treibhausgase entsteht durch Ernährung. Wer nachhaltig isst, schützt das Klima aktiv.  
  14. Leben unter Wasser: Nachhaltige Fischerei schützt Fischbestände und Meeresökosysteme. Auch Konsumentscheidungen spielen eine wichtige Rolle. 
  15. Leben an Land: Nachhaltige Landwirtschaft bewahrt die Biodiversität und schützt Lebensräume auf dem Land. 
  16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Ein gerechtes, transparentes Ernährungssystem fördert gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die SDGs 1 bis 15 sichern gemeinsam das Ziel 16. 
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Nachhaltige Ernährung erfordert die Zusammenarbeit vieler Akteure – etwa in Ernährungsräten oder Lebensmittelkooperationen.

 

Unser Beitrag durch nachhaltiges Catering 

Als Veranstaltungshaus tragen wir Verantwortung – auch auf dem Teller. Da ein Drittel der Treibhausgase durch Ernährung entstehen, möchten wir bei unseren Veranstaltungen durch nachhaltiges Catering einen Beitrag leisten.  
Dies bedeutet, dass wir: 

  • Lokale und saisonale Produkte verwenden, um Transportemissionen zu reduzieren. 
  • Vegetarische und vegane Optionen anbieten, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. „Wir drehen den Spieß um“, denn bei uns ist Fleisch die Alternative! 
  • Lebensmittelverschwendung minimieren, indem wir bedarfsgerecht planen, Reste retten und Foodsharing unterstützen. 
  • Fair gehandelte Produkte bevorzugen, um soziale Gerechtigkeit zu fördern. 

 

Unser Fazit: Ernährung ist ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit 

Ob Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder wirtschaftliche Entwicklung – kaum ein Bereich ist so eng mit allen 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung verknüpft wie die Ernährung. Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft, aber auch als Veranstalterinnen und Veranstalter

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